WILLKOMMEN IM NIKOLAVIERTEL
WILLKOMMEN IM NIKOLAVIERTEL

"Mini"-Superblocks fürs Nikolaviertel

Das Nikolaviertel, das Viertel mit der höchsten Verdichtung in Landshut, erstickt bereits jetzt im Verkehr. Und es wird weiter verdichtet. Die im WS 24/25 an der TU München bei Prof. B. Boucsein, School of Engineering and Design eingereichte Master Thesis „Begegnungsort Nikolaviertel. Wie Vernetzung das Viertel belebt“ von Marcel Thielitz stellt eine Vision zur Abhilfe zur Diskussion: Zentral ist die Idee, den Verkehr im Viertel auf wenige Durchfahrtsstraßen zu begrenzen, um die innerhalb dieser „Superblocks“ - "Miniblocks" ist vielleicht der geeignetere Begriff - liegenden Bereiche zu entlasten.

 

 

Quelle: Grafik Marcel Thielitz
Marcel Thielitz' Vorstellung bei der Veranstaltung am 22. Okt. 2025 in der METIS (Jägerwirt) soll eine Präsentation des Superblock-Konzepts nach dem bekannten Vorbild von Barcelona als Leitbild sein, das für die einzelnen Veränderungen von den Bewohnern der Teilbereiche im gegenseitigen Austausch ausgehandelt werden soll. Wir wollen mit einem Teilbereich beginnen: mit dem Areal westlich des Bismarckplatzes  und südlich der Johannisstraße bis hin zur Luitpoldstraße. Beginn: 19 Uhr. Um Anmeldung unter kontakt@nikolaviertel.de wird gebeten.
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Ein Leitbild für die Zukunft?

Alle im Viertel klagen über die große Parkplatznot in diesem am stärksten verdichteten Stadtlteil in Landshut. Und als dann im Stadtrat vor einigen Jahren ein Parkraumregulierungskonzept beschlossen wurde, konnte es nicht umgesetzt werden, weil einige wenige sich benachteiligt fühlten. Aber die Probleme werden noch weiter zunehmen, denn die Verdichtung ist noch nicht zu Ende. Mit der Verkehrsbelastung kann es also nicht so weitergehen. Es bedarf eines weitsichtig angelegten Konzepts, auf das sich die Gesamtgesellschaft im Viertel und in ganz Landshut verständigen müßte.

Der junge Bruckberger Urbanist Marcel Thielitz hat nun in seiner Masterarbeit „Begegnungsort Nikolaviertel. Wie Vernetzung das Viertel belebt“ an der TU München eine Vision vorgelegt, die erstmals in Barcelona zur Anwendung kam (2016) und seither in einigen größeren Städten wie Berlin, Hamburg, Leipzig und Stuttgart - oft auch heiß diskutiert - schon wesentlich zur Verkehrsberuhigung beigetragen hat: das Konzept der „Superblocks“. Mit Hilfe von Modulelementen und Beschränkungen der Zufahrt in die inneren Wohnbereiche wird der Verkehr dahingehend reguliert, dass die Ströme in den größeren Achsen verbleiben und keine Querungen durch diese Wohnbereiche mehr möglich sind.

Das geht nicht von heute auf morgen und bedarf einer längerfristigen Strategie, wofür der Stadtrat schon einigen Mut aufbringen müßte. Aber was wäre die Alternative? Wir können und wollen nicht tatenlos zusehen, wie der Verkehr sich immer weiter in-tensiviert und die Wohnqualität in den Quartieren sich zunehmend verschlechtert. Es geht um Alternativen zum Gegenwärtigen. Um ein positives Zukunftsbild für unser Viertel. Den Versuch ist es auf jeden Fall wert.

Johann Haslauer, AG3 Soziale Stadt Nikola

 

Hier eine Auswahl von Links zu "Superblock"-Aktivitäten in Deutschland:

Berlin: https://www.kiezblocks.de
Hamburg: https://www.citiesforfuture.de/superb-eimsbuettel 
https://kursfahrradstadt.de/lebenswerte-stadt-hamburg-superbuettel-superbuettel
Leipzig: https://superblocks-leipzig.de 
https://www.leipzig.de/umwelt-und-verkehr/verkehrsplanung/verkehrskonzepte/superblocks
Stuttgart: https://www.superblock-west.de
Wiesbaden: https://www.rheingauviertel.org
Hildesheim: https://www.hildesheimwillradfahren.de/konzept
Hildesheim wäre mit 100.000 Einwohnern eine Stadt die man mit Landshut noch am ehesten vergleichen könnte.
 
Interessant die Prüfung des ADFC, ob der Superblock überhaupt auf Deutschland angewendet werden kann: werden  https://www.adfc.de/artikel/fuer-mehr-lebensqualitaet-die-superblocks-in-barcelona
 
Und hier ein aussagekräftiger Artikel, veröffentlicht vom Deutschen Institut für Urbanistik:
"Superblocks – Zwischen  Verkehrsberuhigung und nachhaltiger Transformation des öffentlichen Raumes. Ergebnisse des Forschungsprojektes TuneOurBlock" (2024). www.difu.de 
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